Letzte Woche habe ich den ersten Geburtstag von meinem Blog gefeiert und die Chance genutzt, Revue zu passieren, wie ich dazu kam, diese Webseite zu launchen, und welche der fast 60 Artikel, die im letzten Jahr entstanden sind, meines Erachtens auch tatsächlich lesenswert sind (s. Rückblick unten).

Wie geht es nun weiter?

Derzeit besteht der Blog aus den Rubriken: Deutsch, Italienisch, Latein und Frau Ulivi. Ich bin mit den Namen nach wie vor nicht so glücklich, weil es sich sehr nach Schule anhört, obwohl es auf dieser Seite nur begrenzt um schulnahe Themen geht. Trotzdem wird es erst einmal so bleiben.

Latein

Der Fokus lag im letzten Jahr mit 41 Artikeln eindeutig auf dieser Rubrik. Es klingt pathetisch, aber ich liebe dieses Fach! Und um das, was man sehr liebt, macht man sich oft Sorgen. Die Notwendigkeit, sich mit der Antike und unserer prägenden lateinsprachigen Kultur- und Wissenschaftsgeschichte auseinanderzusetzen, – a.k.a. die Fachlegitimierung – setze ich an dieser Stelle voraus und spreche diejenigen an, die sich ohnehin mit dieser Sprache und Literatur auseinandersetzen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass Latein sowohl als Schul- als auch als Studienfach von tieferen Sprachkenntnissen allerseits profitieren würde. (Mit dieser Meinung bin ich keineswegs alleine.) Selbstverständlich gibt es viele Lehrer, Dozenten und Studierende, die über firme Sprachkenntnisse verfügen. Doch sollten die vielen anderen ehrlich mit sich selbst sein können: Wenn man einen Studienabschluss in klassischer Philologie hat und trotzdem nur mit Mühe Seneca, Cicero oder Vergil lesen kann, jedes 10. Wort nachschlagen muss oder nicht in der Lage ist, ein fehlerfreies Textchen für eine Klassenarbeit im ersten Lernjahr zu schreiben, ist etwas schief gelaufen. Oder haben Sie gar schon mal Lektion paarundzwanzig eines Schulbuchs aufschlagen und die Lektüre nicht auf Anhieb verstanden?! Tough love: DAS DARF NICHT SEIN!

So ging es mir.

Wenn es Ihnen auch so geht, ändern Sie das!

Wir haben Jahrhunderte Lateindidaktikerfahrung, auf die wir zurückblicken und zurückgreifen können. Lesen Sie Petrarca, Erasmus, Comenius, Pontano … – keiner von ihnen konnte nach Lateinland reisen, um die Grundlagen zu lernen oder den Stil zu verfeinern, und doch haben sie ein sauberes, elegantes, wunderschönes Latein geschrieben. Das ist gleichzeitig die Herausforderung und das Beruhigende an Latein: Latein ist tot und daher ewig. Alle, die sich über die Jahrhunderte damit befasst haben, haben den Sprachstand vom 1. Jh. vor bis 1. Jh. nach Christus als Basis genutzt – und diese Möglichkeit bleibt unserem Zeitalter nicht verwehrt. Man muss nur wissen wie.

Wir wissen aus der lateindidaktischen Vergangenheit sowie der fremdsprachlichen Gegenwart, dass wir Sprachen am besten dadurch lernen können, wenn wir sie anwenden. Ich zeige Ihnen in meinen Beiträgen unter anderem, was ich persönlich mache, um meine Sprachkenntnisse kontinuierlich zu verbessern, und hoffe, dass Sie ebenfalls Nutzen oder Inspiration daraus ziehen können.

Deutsch

Ich habe Jahre lang deutsche Sprachwissenschaft an der Universität unterrichtet und kenne mich insbesondere mit der Morphosyntax der Gegenwartssprache gut aus. Hier und da teile ich das, was ich weiß, insbesondere wenn es um FAQ aus meinen damaligen Kursen geht, wie diese:

Diese Rubrik ist mit 7 Artikeln noch sehr klein und wurde weniger gepflegt, als ich ursprünglich vorhatte. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich nicht mehr in der Germanistik arbeite und gerade auch nicht Deutsch als Schulfach unterrichte.

Aus den Philologien, die ich studiert habe, ist die Germanistik mein schwächstes Fach, was Literaturgeschichte anbelangt. Ich hatte vor, hier ein paar Artikel zu schreiben, wie ich das auszugleichen versuche, aber ich stecke mit meinen Versuchen noch im 18. Jahrhundert fest und habe momentan keine Zeit, um weiterzukommen. Ich hoffe, dass demnächst noch etwas kommt. Wenn Sie sich für Literatur interessieren, können Sie mittlerweile diesen Artikel lesen: 5 Bücher, die zu Tränen rühren. Zur deutschen Literatur des 17. Jahrhunderts habe ich schon mal in diesem Artikel zum Thema Frontalunterricht etwas geschrieben.

Italienisch

Die Italienisch-Rubrik ist ehrlich gestanden auch in eine ganz andere Richtung gelaufen, als ich vor einem Jahr geplant hatte. Ich wollte hier Materialien für den Italienischunterricht sammeln. Italienischlehrer kämpfen nämlich täglich mit Materialerstellung. Jeder Lehrer muss natürlich vorbereiten… aber! Während ein Englischlehrer wohl eher die Qual der Wahl hat, wenn es um vorgefertigte Materialien und Inspirationen angeht, hat man als Italienischdozent fast den Eindruck, man sei der erste, der das Fach unterrichtet, so wenig man ausfindig machen kann.

Das war der Plan und ich schließe nicht aus, dass es noch dazu kommt, dass ich Materialien hochlade. Defacto ist diese Rubrik teilweise zu einem Spielkasten für mich geworden –

–, teilweise zu einem Ventil gegen Heimweh:

Ich bin selber gespannt zu sehen, wie sich die Rubrik noch entwickeln wird. Hier einige Themen, auf die ich Lust hätte:

  • Metrik
  • Gedichte verfassen
  • Italienisch lernen, wenn man schon Latein kann
  • Interkomprehension allgemein

Frau Ulivi

In dieser Rubrik wird alles aufgefangen, was in keiner anderen gut untergebracht werden kann: Meine Meinung zu Bildung, Lernprozessen und allgemeindidaktischen Themen, generelle Überlegungen zu Lehrerausbildung und -dasein usw. finden hier ihren Platz. Ich habe unter anderem ein paar Artikel zum Thema Referendariat veröffentlicht. Ich hatte an dieser Stelle auch Buchbesprechungen vorgesehen, wozu ich noch gar nicht gekommen bin. (Von der einen Rezension, die ich verfasst habe, ist die Datei irgendwie kaputt gegangen. 😩) Schließlich hätte ich hier die Chance, die anderen Sprachen unterzubringen, mit denen ich mich zwar immer wieder, aber deutlich sporadischer beschäftige. (Spanisch ist gerade mein guilty pleasure.)


RÜCKBLICK

😎 Meine drei Lieblingsartikel:

📣 Der meist aufgerufene Artikel:

❤️ Die Artikel, für die mir gedankt wurde:





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Silvia Ulivi

Humanistin mit einem unstillbaren Faible für Sprachsysteme, Literatur und Unterricht

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