Wenn Sie auch zu denjenigen gehören, die sich nicht auf eine oder zwei Fremdsprachen beschränken können, sondern lieber in einem Sprachmosaik schwelgen, sind Sie hier in guter Gesellschaft. Als Polyglott als die eigenen Sprachen zu pflegen – und das schließt, wie wir wissen, auch unsere Muttersprache(n) ein –, ist nicht bloß eine Herausforderung, sondern vielmehr eine lebenslange Reise durch kulturelle Schätze, sprachliche Nuancen und die Kunst der Vielsprachigkeit.

Für mich zählt Mehrsprachigkeit zu einem der wichtigsten Werte in meinem Leben, die sowohl meine Einstellungen als auch ganz konkret meinen Alltag beeinflussen. Viele Sprachen pflegen sich in manchen Aspekte von alleine. So sieht es bei mir aus:

  • Deutsch verwende ich täglich mündlich wie schriftlich auf verschiedenen Registern im privaten sowie beruflichen Kontext.
  • Italienisch spreche ich täglich im familiären Kontext und mit Lernenden.
  • Englisch höre ich täglich in Form von Hörbüchern und Podcasts.
  • Latein lese ich täglich.

So schön ich es auch finde, dass mehrere Sprachen fest zu meinem Alltag gehören, sehe ich darin einige Probleme:

  1. Viele Sprachen, die ich gelernt habe, finden nicht automatisch Verwendung im Alltag.
  2. Nicht alle Teilkompetenzen – Hören, Sprechen, Lesen, Schreiben – werden gleichermaßen berücksichtigt.
  3. Viele Sprachen verwende ich nur in verhältnismäßig informellen Kontexten, sodass die gehobeneren Register unberücksichtigt bleiben.

Wenn Sie auch diese Probleme kennen, lassen Sie sich von 10 Tipps inspirieren, mit denen Sie auch Ihre Fremdsprachenkenntnisse mit Leidenschaft und Effizienz pflegen können. Am Ende folgen 4 Faktoren, die Sie bei der Wahl der zu pflegenden Sprache berücksichtigen sollten.

Die zehn Strategien

1. Content

Ich bin sehr konservativ, was meine Podcasts, YouTube-Kanäle u.ä. angeht. Ich habe ein paar, die mir gefallen und weiterhelfen, und meistens keine große Lust auf Entdeckungsreise zu gehen, um neue zu entdecken.

Irgendwann habe ich mich gefragt, ob es nicht Verschwendung ist, dass 99% des Online-Contents, den ich konsumiere, englischsprachig ist, und habe versucht, mich etwas zu diversifizieren. So konnte ich zwei neue Quellen finden, die ich nicht nur informativ, hilfreich und unterhaltsam finde, sondern auch zwei sonst eher vernachlässigte Sprachen pflegen:

Wichtig ist, dass wir etwas finden, das uns ohnehin schon interessiert, sowohl thematisch als auch medial. Wenn wir ohnehin schon Podcasts zum Thema Finanzen hören, lohnt es sich, Experte aus anderen Ländern zu finden. So halten wir die Schwelle und die nötige Motivation eigentlich bei Null, weil wir gar nichts an unserem Verhalten ändern müssen, sondern nur die Quelle zu switchen brauchen. (Was ist persönlich gar nicht mag, sind Podcasts für Lerner einer bestimmten Sprache. Die finde ich meist sehr langweilig.)

Das Gleiche gilt für Nachrichten oder Filme. Wenn man ohnehin jeden Tag Kurznachrichten hört, kann man die 5 Minuten in verschiedenen Sprachen hören. Das habe ich zu Studienzeiten mit frommherziger Demut und Treue tagtäglich gemacht und das hat Wunder beim Hörverstehen bewirkt.

Wenn Sie Kinofan sind, wie schön muss es sein, Filme aus einer bestimmten Zeit aus verschiedenen Ländern zu entdecken?

Filme und noch mehr Nachrichten haben gegenüber Podcasts den Vorteil, dass das Vokabular viel vielseitiger ist. Podcasts sind meistens thematisch so eingeschränkt, dass das den Wortschatz stark beeinflusst.

2. Mit sich selber sprechen

Ich war schon immer ein auditiver Lerner. Um Dinge zu memorieren, wiederhole ich sie am besten laut. Zugegebenermaßen könnte das auch mit meiner schulischen Sozialisierung in Italien zusammenhängen, wo man sehr viel so lernen muss, dass man es bei mündlichen Abfragen vollständig und klar strukturiert wiedergeben kann. Jedenfalls hilft mir das Sprechen unheimlich dabei, mir Dinge zu merken – sei es neues Vokabular oder die Einkaufsliste.

Die wahrgenommene persönliche Relevanz der zu erlernenden Vokabeln übt einen großen Einfluss auf den Lernerfolg aus. Das, was wir mutmaßlich gut gebrauchen können, merken wir uns besser. Das geht so weit, dass der Erfolg beim Erlernen von im Unterricht eingeführten Vokabeln nachgewiesenermaßen größer ist, wenn den Schülern vor der Semantisierung klar gemacht wird, wozu sie die Vokabeln brauchen werden. (Vgl. Notion, Learning Vocabulary in Another Language, Cambridge 20132.) Wenn wir im Alltag Selbstgespräche führen, ist die persönliche Relevanz automatisch gegeben und diese Übung hat große Auswirkung auf unsere Sprechflüssigkeit.

3. Mit anderen sprechen

Ein entscheidender Schlüssel zur Pflege von Fremdsprachen liegt selbstverständlich in der Kommunikation. Die Suche nach Sprachpartnern eröffnet nicht nur die Möglichkeit, das Erlernte anzuwenden und zu üben, sondern bietet bei Muttersprachlern oder fortgeschrittenen Sprechern einen authentischen Einblick in pragmatische Gegebenheiten. Denn, wie wir wissen, entspricht die Sprache der Lehrwerke nicht zwingend dem eigentlichen Sprachgebrauch.

Ich war noch nie ein großer Fan von Sprachtandems nach dem Motto „I’ll show you mine if you show me yours“, weil ich viel lieber dem Ein-Mensch-eine-Sprache-Prinzip folge. Ich habe lieber Freunde und Bekannte, mit denen ich je unterschiedliche Sprachen spreche. Dabei ist es nicht so wichtig, dass sie immer alle viel weiter sind als ich, sondern es hilft auch, Lerner auf dem eigenen Niveau zu haben, mit denen man in verschiedenen Situationen in der Fremdsprache spricht oder schriftlich korrespondiert.

4. Reisen

Will man mit Muttersprachlern sprechen, sind Reisen der einfachste Weg, um mit Natives in ihrem natürlichen Habitat zu interagieren. Leider beschränkt sich die Kommunikation auf Reisen in der Regel auf wenige thematische Gebiete und kurze Gespräche. Um mit Einheimischen etwas tiefer ins Gespräch einzusteigen, habe ich als extrem introvertierter Mensch bei meiner letzten Reise versucht, mich folgendermaßen zu überwinden. Meine letzte Reise war übrigens in Kalifornien, was perfekt war: Die Amis machen es einem mit Small Talk bekanntermaßen sehr leicht.

  • Ich habe alle Hundebesitzer gefragt, ob ich ihren süßen, vierbeinigen Begleiter streicheln durfte. Mag man den treuen Fellfreund, wird Herrchen oder Frauchen noch gesprächiger und freundlicher.
  • Ich ließ Kinder zusammenspielen.
  • Ich habe den Menschen offen gesagt, was mir Positives an Ihnen aufgefallen ist. Einmal habe ich einen junggebliebenen 61-Jährigen darauf angesprochen, dass er wie 40 aussah, und er hat uns seine Lebensgeschichte als Survivalist und Veteran erzählt. Es war sehr amüsant.
  • Ich versuche zu meinen Fehlern zu stehen. Manchmal tritt man in fremden Kulturen auf Fettnäpfchen. Statt sich zu schämen und zu hoffen, dass es möglichst keinem auffällt, habe ich angefangen, das offen anzusprechen und zu klären. In einem Laden habe ich aus Versehen laktosehaltige Donuts gekauft. Als ich dem Kassierer erklärt habe, dass das grüne V bei uns ‚vegan‘ und nicht wie dort ‚vegan option available‘ heißt, und angeboten habe, zusätzliche zu kaufen, war er so nett, dass er uns die nicht-veganen ersetzt und sogar welche geschenkt hat.
  • Ich frage, wie man als Ausländer wahrgenommen wird. So spart man sich erst ein paar Fettnäpfen. Bei Fragen wie „Ist es hier unfreundlich, wenn…“ oder „Ist es erlaubt, …“ findet man immer ein paar willige Helfer.

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5. Dienstreisen und Austauschprogramme

Eine bessere Möglichkeit zu reisen, um Sprachen zu pflegen, ist es, beruflich zu reisen. Dienstreisen zu einem Kunden, zu Messen, zu Konferenzen sind tolle Gelegenheiten, um Fremdsprachen zu pflegen. Man kommt aus dem beruflichen Alltag heraus, aber man ist noch inhaltlich in der eigenen Comfort-Zone. Man spricht mit Kollegen mit einem gemeinsamen Zweck vor Augen und das setzt die Kommunikation viel einfacher in Gang als das Sprechen um des Sprechens willen.

Als ich an der Uni gearbeitet habe, konnte ich zum Beispiel vom Austausch Erasmus+ Gebrauch machen und eine kurze Zeit in Frankreich unterrichten. Das war eine schöne Erfahrung. Nicht nur die Universitäten, sondern auch viele andere Institutionen bieten zudem Jobshadowing im Ausland an. Nutzen Sie diese Gelegenheiten.

Und wenn Sie doch zu Hause bleiben (müssen), helfen Ihnen die nächsten Tipps.

6. Auffrischungskurse

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich merke bei mir, dass ich Sprachkurse immer weniger gerne besuche. Erstens führt eine stark ausgeprägte déformation professionelle dazu, dass ich mich eher mit der didaktischen Metaebene beschäftige, als dass ich inhaltlich Vorteile aus dem Kurs ziehen würde. Weiter habe ich schon so viele Sprachkurse besucht und unzählig mehr selber gehalten, dass ich oft keine Lust habe, meine Freizeit damit zu verbringen. Schließlich weiß ich auch, dass ich im Selbststudium meist viel schneller und effizienter meine Lernziele erreichen kann als in einem Kurs.

Sprachkurse besuche ich daher selten. Wenn ich welche besuche, muss es sich wirklich lohnen. Die letzten, die ich mit Gusto besucht habe, waren die lateinsprachigen Lektürekurse von speaking Latin und ein B2-Französischkurs im Bonner Institut Français.

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7. Immersion hausgemacht

In der Fremdsprachendidaktik bezeichnet Immersion eine Lehrmethode, bei der die Lernenden in eine Umgebung eintauchen, in der die Zielsprache die vorherrschende Kommunikations- und Unterrichtssprache ist. Dies bedeutet, dass der Lernprozess möglichst vollständig in der Fremdsprache stattfindet, sei es im Klassenzimmer oder bei außerunterrichtlichen Aktivitäten. Am besten ist man sogar in einem Land, in dem die Zielsprache gesprochen wird. Der Grundgedanke hinter der Immersionsmethode ist, dass man eine Sprache effektiver und natürlicher erwerben kann, indem sie kontinuierlich in möglichst authentischen Kommunikationssituationen verwendet. Der Ansatz zielt darauf ab, Sprachkompetenz auf eine praktische und intuitive Weise zu entwickeln.

100-prozentige Immersion ist oft nicht möglich, aber man kann die Methode als hausgemachte Version trotzdem anwenden. Gerade in den Ferien nehme ich mir immer wieder mal gerne vor, einer bestimmten Fremdsprache eine Woche fokussierte Zeit zu widmen. In dieser Woche Immersion mache ich möglichst viel in dieser Sprache: Bücher lesen, Podcast hören, Vokabeln lernen usw. Ich tapeziere mein Arbeitszimmer mit Glossaren, beschrifte Gegenstände in der Wohnung, schreibe mir Kollokationen und Zitate auf unsere Tafel in der Küche auf. Immer wenn ich die Chance habe, entscheide ich mich gezielt für die Immersionssprache. Versuchen Sie das und Sie werden staunen, wie gut Sie tatsächlich auch im Alltag und ohne Kurs in eine Fremdsprache eintauchen können!

8. Bücher

Haben Sie auch den Eindruck, dass Sie immer in den gleichen zwei Sprachen lesen, obwohl Sie deutlich mehr können? Bei mir sind es Englisch und Latein. In allen anderen Sprachen lese ich kaum noch, wenn ich nicht gezielt darauf aufpasse. Im neuen Jahr nehme ich mir vor, wieder variierter zu lesen, vor allem was schöne Literatur angeht.

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9. Mit Lernmaterial arbeiten

Sie haben das schon verstanden: Ich bin ein großer Freund von Selbststudium, wenn es um meine Sprachen geht. Mittlerweile habe ich so viel Erfahrung mit Sprachenlernen, dass ich am liebsten einfach mein Ding mache, ohne auf Lehrer und Kurse zurückgreifen zu müssen. Es ist für mich ein unheimlich befriedigendes Gefühl, mir ein Selbstlernbuch vorzunehmen und tagtäglich abzuarbeiten, bis ich fertig bin. Mann, tut das gut, wenn man die letzte Seite abschließt, zurückblickt und denkt: „Ich habe es für mich durchgezogen! Das konnte ich alles vor drei Monaten nicht.“

Unter den Büchern, die ich fürs Selbststudium als besonders geeignet empfunden habe, zählen diese:

  • Latein: Ørberg, Familia Romana und Roma Aeterna inkl. Exercitia Latina
  • Japanisch: Genki. An Integrated Course in Elementary Japanese
  • Englisch: English Pronunciation in Use von Cambridge University Press
  • Englisch: English Vocabulary in Use (verschiedene Niveaus) von Cambridge University Press
  • Deutsch: Training TestDaF

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Im Selbststudium angenehm zu verwenden, sind die Bücher, die zum einen selbsterklärend sind, zum anderen umfangreich alle versprochenen Aspekte decken. Ein Buch wie Genki zum Beispiel ist super, weil man damit Vokabular, Grammatik und Kanjis üben kann und Lese- und Hörverstehen ebenfalls dabei ist. Sogar fürs Sprechen gibt es sehr schlaue Übungen, bei denen nach einer Pause (zum Antworten) die richtige Lösung genannt wird. Um als Anfänger alleine zum Sprechen zu kommen, ist es absolut genial.

Das Buch vom Verlag Anaya, das ich gerade für Spanisch verwende, ist zum Beispiel nicht optimal. Es führt nämlich nur die Grammatik ein – es heißt auch gramática – und man bräuchte noch etwas zumindest zu Semantisierung von Vokabeln, Textverstehen, Hörverstehen. Ich finde es in dem Fall nicht so schlimm, weil mein rezeptives Spanisch um Welten besser ist als mein produktives, sodass ich diese Mängel ganz gut kompensieren kann.

10. Miniprojekte

Allgemein scheint mir die Vorstellung zu herrschen, dass Sprachenlernen ein langer und mühsamer Prozess ist. Und natürlich stellt uns das Vorhaben, eine Fremdsprache auf ein sehr hohes Niveau zu bringen, vor größere Herausforderungen, denn der Weg zur proficiency ist lang und nicht ohne Anstrengung zu vollziehen.

Nicht jeder Schritt muss aber mühsam sein. Eine Sprache zu verbessern, muss nicht immer ein ganz intensives Unterfangen, sondern man kann schon mit einem Miniprojekt Fortschritte machen. Man weiß ja, wo die eigenen Schwächen in den unterschiedlichen Sprachen liegen. Manchmal reicht es, sich eine Woche Zeit zu nehmen, um sich auf einen kleinen Bereich einer Sprache zu konzentrieren, um den Ball am Rollen zu halten.

Ein paar Beispiele aus meinen Miniprojekten:

  • mehrsprachiges Glossar mit Getreidesorten erstellen
  • unterschiedliche Prosodiemuster bei englischen tag questions durch Nachsprechen üben
  • gurgeln, um das französische [ʁ] und das deutsche [ʀ] zu lernen
  • Glottisschläge einzeln, in einer Silbe und in ganzen Wörtern üben
  • ein Buch oder eine Kurzgeschichte lesen
  • ein Grammatikphänomen recherchieren, wie das cum temporale

Welche Sprache wann?

Jeder, der mehrere Sprachen lernt, wird mit der Frage konfrontiert: Wie manage ich sie jetzt? Wie schaffe ich es, dass die investierte Arbeit langfristig Früchte trägt? Wie kann ich am besten zwischen den Sprachen rotieren, sodass keine vernachlässigt wird?

Bei diesem Manangement muss man, finde ich, vier Faktoren beachten:

  1. Pragmatismus
  2. Lust
  3. Schlecht vor gut
  4. Neu vor alt

Pragmatismus

Entscheidungen sind oft pragmatisch begründet: Man widmet sich primär der Sprache, die man gerade am ehesten braucht. Wenn man im Studium ist, lernt man zunächst das, was zum Bestehen braucht. Wenn eine Dienstreise nach Irland ansteht, will man vielleicht das englisch Fachvokabular des eigenen Arbeitsgebiets wiederholen. Das versteht sich von selbst.

Lust

Kennen Sie das, wenn man einfach Lust auf eine Sprache hat? Man braucht sie nicht zwingend, man hat vielleicht nicht mal irgendetwas mit der entsprechenden Kultur zu tun, aber man fände es einfach spannend, sich damit auseinanderzusetzen? Ich habe es ganz oft. Deswegen lerne ich gerade Spanisch. Deswegen habe ich mir mal ein paar wenige Grundlagen in der deutschen Gebärdensprache mit YouTube-Videos angeeignet. Deswegen habe ich vor zwanzig Jahren Japanisch gelernt. Weil es Spaß macht.

Schlecht vor gut

Ich habe noch nie Studien darüber gefunden, aber meiner Erfahrung nach können solide Sprachkenntnisse einer längeren Vernachlässigung ganz gut standhalten, während Anfänger, die nicht am Ball bleiben, relativ schnell wieder bei Null anfangen müssen. So bleibt mein Englisch auf einem vernünftigen Niveau, selbst wenn ich nicht viel Aktives damit mache, während ich bei Japanisch nach all den Jahren wieder von vorne anfangen müsste.

Wenn es also um die Effizienz der Pflege angeht, gilt das Prinzip: schlecht vor gut.

Neu vor alt

Bekanntermaßen bleiben Dinge, die man als junger Mensch gelernt hat, eher in Erinnerung als solche, die man sich später im Leben beigebracht hat. Deswegen konnte mein Französisch, das nie hervorragend war, seit Schulzeiten ziemlich stabil bleiben, während ich die Formen von οἶδα oder der μι-Verben nach Bestehen des Graecum in meinen 30ern in Windeseile wieder vergessen habe. Um alle Sprachen zu behalten, lohnt es sich also, die oben erwähnten Tipps vermehrt bei Sprachen anzuwenden, die man später angefangen hat.

Jeder Polyglott weiß, wie lohnenswert es ist, Sprachen zu lernen. Jede Sprache eröffnet eine Welt: Lernt man eine neue Sprache, merkt man schon am Sprachsystem, dass die entsprechenden Sprecher anders ticken. Von Anfang an begegnen einem Besonderheiten, die in der eigenen Sprache ganz anders zu formulieren wären. Das macht schon ein bisschen süchtig. Also, ja: Eine Fremdsprache sehr gut zu beherrschen, ist eine große Herausforderung, die Hingabe und Durchhaltevermögen voraussetzt. Es macht aber einfach Spaß, nach kreativen Mitteln und Wegen zu suchen, all die Fremdsprachen in den eigenen Alltag zu integrieren.

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Silvia Ulivi

Humanistin mit einem unstillbaren Faible für Sprachsysteme, Literatur und Unterricht

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